Ilija Trojanow – Foto: Geert Maciejewski

Über Ilija Trojanow

Träger des 8. Usedomer Literaturpreises

Ilija Trojanow, 1965 in Sofia geboren, floh mit seiner Familie 1971 über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielten. 1972 zog die Familie weiter nach Kenia. Von 1985-89 studierte Trojanow Rechtswissenschaften und Ethnologie an der Universität München. In München gründete er auch 1989 den Kyrill & Method Verlag und 1992 den Marino Verlag. 1999 zog Trojanow nach Bombay, Indien. Seit 2003 lebt er in Kapstadt.

Jurybegründung

Die Jury des Usedomer Literaturpreises (Denis Scheck, Dr. mult. Manfred Osten, Dr. Andreas Kossert) zeichnete 2018 Ilija Trojanow aus: „Der in Bulgarien geborene Autor ist – wie sein jüngster autobiographischer Essay „Nach der Flucht“ zeigt – in seine Rolle als Kosmopolit gezwungen worden. Daraus schöpft er eine ungeahnte Kreativität. Populismus, nationale Egoismen und hermetisches Abschirmen fordern eine freie Welt heraus, denn zunehmende Überwachung und ungehemmte Kontrolle des Menschen waren nie größer. Trojanow begehrt dagegen auf. In seinen Werken zeigt er eindrucksvoll, dass das Vertrauen in Demokratie kein Selbstläufer mehr ist, sondern zivilgesellschaftliche Unterstützung, auch von Künstlern, erfordert. Auf die Stimme Ilija Trojanows – dem „Nomaden auf vier Kontinenten“ – ist dabei Verlaß. Er überwindet mit kraftvoller Stimme Grenzen und ist damit ein Weltbürger im besten Sinne.“